Wolfgang Sofskys Roman "Weisenfels" macht den Leser zum Zeugen einer Reise ins Niemandsland Bei einer Zeitenwende, heißt es, kriegen nicht alle die Kurve. Der Protagonist aus Wolfgang Sofskys Buch „Weisenfels“ gehört zu denen, die ein Bemühen darum von vornherein ablehnen. So lebt er, fernab finanzieller Nöte und Alltagssorgen, der profanen Wirklichkeit abhanden gekommen, in der Abgeschiedenheit eines Schlosses, unberührt vom Treiben der gewöhnlichen Menschen. Aber diese Zeitenwende nimmt in Sofskys Text nur einen Zuschauerplatz ein - zauberberghaft hat sich ein "stehendes Jetzt" der Welt bemächtigt, während im Flachland die Dinge ihren Gang gehen. Der Held, Detloff von Weisenfels, ist ein melancholisches Überbleibsel einer vergangenen, nicht unbedingt besseren, aber doch vermissten Welt, ein skeptischer Romantiker, ein Dandy des Scheiterns, egoman und von vergessen geglaubtem Dünkel. Aus einer Zeit, als in Kaffeehäusern noch geraucht wurde, "als man noch wußte, was das Abendland war" - und als man "wußte" noch mit scharfem S schrieb.
Als man noch wusste, was das Abendland war
Als man noch wusste, was das Abendland war
Als man noch wusste, was das Abendland war
Wolfgang Sofskys Roman "Weisenfels" macht den Leser zum Zeugen einer Reise ins Niemandsland Bei einer Zeitenwende, heißt es, kriegen nicht alle die Kurve. Der Protagonist aus Wolfgang Sofskys Buch „Weisenfels“ gehört zu denen, die ein Bemühen darum von vornherein ablehnen. So lebt er, fernab finanzieller Nöte und Alltagssorgen, der profanen Wirklichkeit abhanden gekommen, in der Abgeschiedenheit eines Schlosses, unberührt vom Treiben der gewöhnlichen Menschen. Aber diese Zeitenwende nimmt in Sofskys Text nur einen Zuschauerplatz ein - zauberberghaft hat sich ein "stehendes Jetzt" der Welt bemächtigt, während im Flachland die Dinge ihren Gang gehen. Der Held, Detloff von Weisenfels, ist ein melancholisches Überbleibsel einer vergangenen, nicht unbedingt besseren, aber doch vermissten Welt, ein skeptischer Romantiker, ein Dandy des Scheiterns, egoman und von vergessen geglaubtem Dünkel. Aus einer Zeit, als in Kaffeehäusern noch geraucht wurde, "als man noch wußte, was das Abendland war" - und als man "wußte" noch mit scharfem S schrieb.