"Das Unsägliche sagen" - Huml/Rappenecker: "Jüdische Intellektuelle im 20. Jahrhundert"
gunnarkaiser.substack.com
Über die Suche nach einer Identität ,nach Auschwitz’ und die Formen des Erinnerns „Wer Jude ist, bestimme ich“, hat der Wiener Bürgermeister Karl Lueger auf die Frage geantwortet, warum denn in seinem, eines Antisemiten Freundeskreis so viele Juden seien. Wenn es doch nur so einfach wäre, wird man sich denken, und im selben Augenblick: Bloß gut, dass es komplizierter ist. Denn Identität, kollektive zumal, ist nicht erst seit den Zeiten, da sie zu einem Modebegriff der Kulturtheorie avancierte, eine heikle Angelegenheit. Welche Instanz bestimmt, wer oder was jemand sei, wie er sich selbst verstehen, welchem Milieu er zugehören solle und welchem nicht, auf welche Weisen er sich von Mitgliedern anderer Kollektive zu unterscheiden habe? Um die Virulenz dieser Problematik für ein ,jüdisches’ Selbstverständnis zu verdeutlichen, muss man nicht erst auf die fatalen Bemühungen der Nazis verweisen, mittels Zwangszuweisung der Namen „Israel“ und „Sara“ oder des Davidsterns vermeintliche Klarheit in das Chaos zu bringen.
"Das Unsägliche sagen" - Huml/Rappenecker: "Jüdische Intellektuelle im 20. Jahrhundert"
"Das Unsägliche sagen" - Huml/Rappenecker…
"Das Unsägliche sagen" - Huml/Rappenecker: "Jüdische Intellektuelle im 20. Jahrhundert"
Über die Suche nach einer Identität ,nach Auschwitz’ und die Formen des Erinnerns „Wer Jude ist, bestimme ich“, hat der Wiener Bürgermeister Karl Lueger auf die Frage geantwortet, warum denn in seinem, eines Antisemiten Freundeskreis so viele Juden seien. Wenn es doch nur so einfach wäre, wird man sich denken, und im selben Augenblick: Bloß gut, dass es komplizierter ist. Denn Identität, kollektive zumal, ist nicht erst seit den Zeiten, da sie zu einem Modebegriff der Kulturtheorie avancierte, eine heikle Angelegenheit. Welche Instanz bestimmt, wer oder was jemand sei, wie er sich selbst verstehen, welchem Milieu er zugehören solle und welchem nicht, auf welche Weisen er sich von Mitgliedern anderer Kollektive zu unterscheiden habe? Um die Virulenz dieser Problematik für ein ,jüdisches’ Selbstverständnis zu verdeutlichen, muss man nicht erst auf die fatalen Bemühungen der Nazis verweisen, mittels Zwangszuweisung der Namen „Israel“ und „Sara“ oder des Davidsterns vermeintliche Klarheit in das Chaos zu bringen.