Unheimliches Verschwinden - Über Peter Stamms Roman "Weit über das Land"
gunnarkaiser.substack.com
Arthur Rimbaud, J. D. Salinger oder B. Traven; Raymund Gregorius aus "Nachtzug nach Lissabon", Amy Dunne aus dem Thriller „Gone Girl“ oder Christopher McCandless aus „Into the Wild" - das Schicksal von Menschen, die verschwinden, hat seine ganz eigene Anziehungskraft. Als ob ihr Weggehen in uns eine Sehnsucht nach etwas ganz Anderem anstößt, einem zweiten oder dritten Leben, einer vorgestellten Möglichkeit, einer anderen Identität, einem „Was wäre wenn?“. Ob sie real oder fiktiv sind, ob sie gewollt oder gezwungen fliehen, ob sie von etwas getrieben werden oder von etwas angezogen - in dem Fortleben dieser Figuren liegt für uns oft das Exempel von Menschen, die ihr Leben noch einmal auf den Prüfstand gestellt haben. Die Selbstprüfung zeigt sich in dieser einen existenzialistischen Entscheidung des Weggehens, da sie vor allem die beiden Fragen aufwirft, die unausgesprochen unser ganzes Leben beherrschen. Da ist zum einen die Frage nach der Vorgeschichte, nach den Gründen, nach individuellen Anlässen: "Was war geschehen?" Zum anderen ist da die Frage nach der Zukunft, nach der Alternative, nach dem Leben danach: "Was soll nun werden?"
Unheimliches Verschwinden - Über Peter Stamms Roman "Weit über das Land"
Unheimliches Verschwinden - Über Peter Stamms…
Unheimliches Verschwinden - Über Peter Stamms Roman "Weit über das Land"
Arthur Rimbaud, J. D. Salinger oder B. Traven; Raymund Gregorius aus "Nachtzug nach Lissabon", Amy Dunne aus dem Thriller „Gone Girl“ oder Christopher McCandless aus „Into the Wild" - das Schicksal von Menschen, die verschwinden, hat seine ganz eigene Anziehungskraft. Als ob ihr Weggehen in uns eine Sehnsucht nach etwas ganz Anderem anstößt, einem zweiten oder dritten Leben, einer vorgestellten Möglichkeit, einer anderen Identität, einem „Was wäre wenn?“. Ob sie real oder fiktiv sind, ob sie gewollt oder gezwungen fliehen, ob sie von etwas getrieben werden oder von etwas angezogen - in dem Fortleben dieser Figuren liegt für uns oft das Exempel von Menschen, die ihr Leben noch einmal auf den Prüfstand gestellt haben. Die Selbstprüfung zeigt sich in dieser einen existenzialistischen Entscheidung des Weggehens, da sie vor allem die beiden Fragen aufwirft, die unausgesprochen unser ganzes Leben beherrschen. Da ist zum einen die Frage nach der Vorgeschichte, nach den Gründen, nach individuellen Anlässen: "Was war geschehen?" Zum anderen ist da die Frage nach der Zukunft, nach der Alternative, nach dem Leben danach: "Was soll nun werden?"