Was machst du mit dem Rest deiner Zeit? - Bernadette Némeths "Der Rest der Zeit"
gunnarkaiser.substack.com
„Was machst du mit dem Rest deiner Zeit?" Normalerweise brauchen wir einen Schockmoment, um uns diese Frage zu stellen – einen Schicksalsschlag. Tünde, die Protagonistin von Bernadette Némeths Roman „Der Rest der Zeit“ (Verlag Wortreich), ereilt ein solcher Schicksalsschlag in Form einer anstehenden Halswirbeloperation; ein Ereignis, das sie veranlasst, sich die Frage zu stellen und ihr Leben zu überdenken. Ihre Reflexionen bilden das Grundgerüst des Romans. Tünde, Österreicherin ungarischer Herkunft, ist selber Ärztin, was den Schilderungen der Krankenhauserlebnisse einen besonderen Realismus verleiht. Diese doppelte Realität (Tündes berufliche Erfahrungen mit dem österreichischen Gesundheitssystem sowie ihre eigene Leidensgeschichte) wird schonungslos, mit medizinischem Blick, wiedergegeben – doch unter Verzicht auf jede Effekthascherei. Auch in der ausführlichen Wiedergabe der Leiden, die die Figuren des Romans (Tündes engere Familie) angesichts der "Kapriolen des Schicksals" ertragen, entgeht die Erzählerin der Versuchung von Melodramatik und Pathos.
Was machst du mit dem Rest deiner Zeit? - Bernadette Némeths "Der Rest der Zeit"
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Was machst du mit dem Rest deiner Zeit? - Bernadette Némeths "Der Rest der Zeit"
„Was machst du mit dem Rest deiner Zeit?" Normalerweise brauchen wir einen Schockmoment, um uns diese Frage zu stellen – einen Schicksalsschlag. Tünde, die Protagonistin von Bernadette Némeths Roman „Der Rest der Zeit“ (Verlag Wortreich), ereilt ein solcher Schicksalsschlag in Form einer anstehenden Halswirbeloperation; ein Ereignis, das sie veranlasst, sich die Frage zu stellen und ihr Leben zu überdenken. Ihre Reflexionen bilden das Grundgerüst des Romans. Tünde, Österreicherin ungarischer Herkunft, ist selber Ärztin, was den Schilderungen der Krankenhauserlebnisse einen besonderen Realismus verleiht. Diese doppelte Realität (Tündes berufliche Erfahrungen mit dem österreichischen Gesundheitssystem sowie ihre eigene Leidensgeschichte) wird schonungslos, mit medizinischem Blick, wiedergegeben – doch unter Verzicht auf jede Effekthascherei. Auch in der ausführlichen Wiedergabe der Leiden, die die Figuren des Romans (Tündes engere Familie) angesichts der "Kapriolen des Schicksals" ertragen, entgeht die Erzählerin der Versuchung von Melodramatik und Pathos.